Ein Bett und ein kleiner Tisch mit einem Stuhl dran, standen in dem Zimmer. Alles in Weiß gehalten wirkte es steril und auch ein wenig kalt.
Der einzige Farbtupfer war eine Orchideenblüte, die in einem warmen Violetton erstrahlte und in einer Glasvase auf dem Tisch stand.
Sie hatte sich wie ein kleines Kind gefreut, als er sie mitbrachte und er fast ein wenig verlegen damit vor ihr stand.
Als er nach einer Vase Ausschau hielt, strich sie sanft über die zarten Blüten, und verweilte in Gedanken bei all den Kostbarkeiten, die nur er gab und bis zum letzten Augenblick geben würde.
Und für einen kurzen Moment umspielte ein Lächeln ihre Lippen.
Er war der Einzige, der sie jemals in ihrem Leben sprachlos gemacht hatte.
Nur er hatte seine Hände an ihr Gesicht gelegt und ihr dabei fragend in die Augen geschaut.
„Wer bist Du?“ Schon alleine diese einzigartige Frage bedeutete ihr alles.
Als sie auf ihrer Hochzeit zu den Klängen von „Take this waltz“ tanzten und sie in der Nacht auf blaue Lichter an einem Turm blickten, war dies die Antwort auf seine Frage.
So viele Stunden hatten sie jetzt in diesem Zimmer verbracht. Er kam jeden Tag und wäre am liebsten auch in der Nacht geblieben.
Zuhause war jeder Raum so leer ohne sie und er wollte keine Sekunde mit ihr versäumen, solange das Leben diese noch hergab.
Es war ein gutes Gefühl zu wissen, dass sie beide alles richtig gemacht hatten.
Niemals waren sie dem Irrglauben erlegen, das Leben sei unwandelbar.
Sie mussten sich begegnen und sie hatten den Weg gewählt, den das Herz ihnen wies.
Das Schicksal hat viel mehr Phantasie als man zu glauben wagte.
Und gerade wenn man sich in einer ausweglosen Situation glaubt, und sogar den Gipfel höchster Verzweiflung erreicht, verändert sich mit der Geschwindigkeit eines Windstoßes alles und dreht sich.
Plötzlich lebt man so sehr unvermutet ein neues Leben. Und sie beide lebten. Und erst recht liebten sie.
Geredet haben sie. Immer und viel. Aber es war auch schön, dort zu verweilen, wo man die Stille hören konnte.
„Weißt Du, was tröstlich für mich ist? Zwischen uns blieb nie etwas ungesagt. Und irgendwann werden wir uns sagen können, dass nichts Unausgeprochenes da sein wird, wenn keine Worte mehr unsere Lippen verlassen können.
Ich wünsche mir nur ein, dass Du immer weißt welches meine letzten Worte sein würden, selbst wenn ich sie nicht mehr sagen kann. […] Ich liebe Dich.“