Alles wird gut
Und wieder wechselt die Jahreszahl. Nicht, dass ich den Standpunkt vertrete, die 13 als meine persönliche Unglückszahl zu bezeichnen, aber Tränen der Trauer und des Abschieds haben sich definitiv nicht eingestellt.
Nun ist 2014 angesagt und floskelbehaftet will ich nun meinen: Alles wird gut und noch besser.
Und da komme keiner mir irgendwelche Steinchen in den Weg zu rollen, die womöglich sich auch noch magisch zu Größerem entwickeln. Denn felsig kann ich selbst noch besser.
Es mag am Alter liegen, aber ich hasse Jahresrückblicke, schau lieber nach vorne oder gegenwärtig nach oben oder unten, je nachdem.
Alles wird ja gut oder auch besser.
Kiki gesundet und das ist erst einmal das Wichtigste. Gebete erhört und überhaupt wir haben alle gekämpft und das will was heißen in aller Anstrengung. Nackenschläge nehmen wir gekonnt hin, schlagen dem Schicksal einen Haken, straffen die Schultern und gehen weiter ohne uns umzudrehen.
Ja manchmal muss jeder seine Erfahrungen sammeln, auch wenn’s wehtut. Aber es stärkt ja, und Mamutschka tröstet immer und überall.
Den Rest schaffen wir auch noch und alles wird gut.
Mein Großer ist angekommen hier wie da. Ich bin nur noch manchmal Mama mehr jetzt Sabine, aber es erfüllt mich mit Stolz.
Das eigene Geld verflüchtigt sich schnell fast wie von selbst aber auch das wird gut und besser.
Er geht seinen Weg und mehr wollte ich nie.
Heute lerne ich so viel von ihm und blicke zu ihm auf.
18 Jahre sind so schnell vergangen, so manches graue Haar mir gewachsen, aber jetzt erblondet wird alles gut und sogar besser.
Und Alex und ich gehen jeden Weg, immer mit dem Glück an unserer Seite. Wir träumen von Schottland, nur wir Zwei.
Gemeinsam nehmen wir jede Hürde und stützen uns da, wo es zuweilen mal beschwerlich wird.
Jetzt nimmt er mir gerade die Angst vor der nächsten OP, denn wieder verlangt der Rücken danach.
Wissend dass es unumgänglich ist, hadere ich dennoch mit dem Schicksal. Das vierte Mal nun werden die Messer gewetzt und noch ein paar Schrauben und Platten mehr in mir.
Aber Hauptsache die Schmerzen kapitulieren endlich und suchen das Weite.
Auch die paar Steinchen der Krankenkasse umlaufe ich doch mit einem Lächeln. Denn der nächste Wechsel kommt bestimmt.
„Freie Krankenhauswahl liebe Frau Engel und wir sind nur um ihr Wohl besorgt. Und überhaupt ist uns das Risiko in so einer kleinen Klinik in Essen einfach zu groß“, dass ich nicht lache.
Risiken gibt’s bei jeder OP und 1,5 Jahre nach meiner letzten OP bin ich schon wieder dran, weil damals nicht genug gemacht wurde, aber das war ja eine große Klinik und das Risiko entsprechend klein.
Und genau in dieser Klinik möchte man mir jetzt nicht schon wieder so eine große OP zumuten, aber man könne ja dieses oder jene mal ausprobieren….
Hä?
Sorry, ich möchte wirklich keinen krankenhausinternen Schnitt versauen oder eventuelle Fehlereinsicht provozieren.
„Aber bis Februar ist ja auch nicht mehr lang“, und alles wird gut. Haha!
Nein, ich habs mir verkniffen der Dame am Telefon mein Leid zu klagen, ihr von schlaflosen Nächten zu erzählen, von Ängsten, weil die Beine nicht mehr so wollen, davon, dass Alex alles von mir mitträgt und wir uns nur noch Normalität wünschen.
Es geht sie auch nichts an, dass Kiki Meisterin der Frikadellen ist und Jani den besten griechischen Bauernsalat hinbekommt, ebenso wenig, dass ich es mit dem besten Mann an meiner Seite immer noch schaffe, gerade und den Kopf oben haltend, durchs Leben zu laufen.
Es sind ja nur 4 Wochen längere Wartezeit und alles wird gut.
Genug gefaselt. Das neue Jahr hat begonnen. Wir schreiben 2014 und alles wird gut!