Für den einen bin ich das seltsame Mädchen
Du aber nennst mich eigentümlich.
Unbegreifbar und nicht zu fassen sagen andere, deren Verständnislosigkeit mich nicht berührt.
Was ich letztenendlich wirklich bin,
offenbart sich nicht einmal mir selbst.
Und dabei genieße ich jede Sekunde,
in der die Steine sich in mir drehen.
Denn sie sind Deine Spur.
Und wenn sie aneinanderreiben,
sprühen Funken, die mich verbrennen.
Letztenendes bin ich einfach nur verrückt,
denn die Normalen kommen mir seltsam vor.
Es ist der Raum der Phantasie, der genau in diesen magischen Momenten
die Türen zur lebendig empfundenen Realität öffnet. Nur fassbar für dich und mich als Protagonisten in diesem Raum.
Es sind all die Bilder, die fassbar nah kommen, vermögend das Erleben real zu erzeugen.
Irgendwann sind wir uns begegnet.
Du warst einfach da und setztest Dich fest. Wehren war sinnlos, denn jedes Wort drang
ein und verankerte sich tief.
Worte, mit denen Du mir begegnetest, ohne zu wissen und zu fragen wer ich war, bin oder sein werde.
Niemals ein Erfragen der Konsequenz aus der Zufälligkeit heraus.
Denn jede Frage hätte dem folgenden Wort die Möglichkeit des noch tieferen Eindringens genommen und uns den Blick für den anderen geraubt.
Und ich wollte von Anfang an, dass Du mich anschaust. Mich anschaust mit einem Blick, der tiefer geht als nur zur äußeren Schale, oder der möglichen Maske, die ich vielleicht anlege um nicht mein Innerstes nach außen zu kehren.
Wir sind uns begegnet und Du schautest mich an.
Begehren? Wir begehren nicht was wir sehen, sondern das, was wir uns vorstellen.
Ich stehe vor Dir in diesem schwarzen Kleid mit den Trägern, die an den Schultern
herabhängen. Mein Blick ist auf Dich gerichtet und Du weißt nichts von dem was ich denke und was das Kleid verhüllt.
Und trotzdem begehrst Du mich, so wie ich Dich.
So wie Du vor mir stehst, regt sich was in mir.
Es ist nicht der Wunsch zu besitzen, etwas was man niemals besitzen kann. Es ist nicht die bloße Hülle, die ich vor mir sehe.
Genau wie Du vermag ich es ganz tief zu blicken.
Die innere Berührung streichelt mir über die Haut, und richtet jedes einzelne Härchen auf
und erzeugt eine Gänsehaut die den Blutfluss nach Außen kehrt.
Ich sehe Dein Begehren in den Augen, die mir über den Körper fahren und ich weiß, dass es nach Berührung verlangt, wo wir so weit von einander entfernt stehen.
Dieses Begehren war ein freies Gefühl, nicht abhängig von Besitzen, vielmehr freier Wille der Hingabe jenseits von Konventionen und jeglicher Grenzen.
Es war ein Begehren, was uns umgab in einem Raum ohne Materie, mit der Kraft der Gedanken, die Dich zu mir hinbringt, spürend ohne zu berühren.
Ein Raum in dem nichts weiter existierte als das obskure Objekt der Begierde und alles andere an Bedeutung verlor.
Du schaust mich nur an, so wie ich Dich mit meinen Augen betrachte. In Gedanken ziehst Du mich aus, streichst über meine Haut, vermischst Zärtlichkeit mit Wildheit und Ekstase.
Du schwitzt mit mir und unsere Schweißperlen vermischen sich ohne dass sich unsere Körper berühren.
Wir hören uns schreien und Stöhnen im wechselseitigen Rhythmus und wir flüstern uns die Dinge in den Nacken, die kein anderer verstehen würde.
In Wirklichkeit knien wir uns gegenüber, sagen kein Wort um die Stille nicht zu
unterbrechen um damit einzig dem Fühlen den Vorzug zu geben.
Ich stelle mir vor, wie Deine Hände mich berühren, langsam über meinen Körper streichen und Dein Mund und Zunge keine Stelle auslassen.
Ich spüre, wie sich mein Körper Dir entgegenstreckt um sich in Dir fallen zu lassen.
Begehren, ja ich begehre Dich mit jeder Faser meines Körpers und ganz tief in mir drin.
Ich sehne mich nach Deiner Berührung, nach Deinem Atem und Deiner Gier.
Und Du spürst es. Du fühlst, dass mein Körper nach Dir schreit.
Ich schreie nach Dir und bettle um die Vereinigung, um zu vollenden, was in meiner
Vorstellung immer und immer wieder sich vollzieht.
Und Du fühlst es obwohl kein Laut meine Lippen verlässt.
Du schaust mich an und blickst tief. Genau wie Du weiß ich, dass es nun nichts mehr zu sagen gibt.
Das Fühlen ist so viel mehr.
Schau Dir die Liebenden an. Dann wenn sie bekennen, wie oft fängt dann schon die Lüge an.
Nein es gibt nichts zu bekennen.
Die Freiheit meines Gefühls für Dich besteht darin, nichts zu erhoffen oder zu erwarten.
Wer so wie wir imstande ist, Lust und Begehren zu empfinden ohne den anderen zu
berühren, der fühlt.
Ich habe für mich selbst dieses Gefühl für Dich gewählt, weil ich frei bin, frei von Dir und auch von mir selbst.
Und es fühlt sich gut an, genau so gut wie Du Dich anfühlst, wenn ich Dich in Gedanken
vor mir sehe und mit meinen Lippen über Deinen Körper streife und Dein Begehren immer tiefer in mir spüre.
Manchmal tun wir Dinge, die nicht zu erklären sind.
Ich habe Dich noch nie gesehen, weiß nicht wer Du bist, was Dich ausmacht, und dennoch bist Du mir in der Distanz nah in allem was mich selbst definiert.
Damit beherrscht Du mich und all meine Gedanken, was keiner Erklärung bedarf, weil wir selbst nicht nach einer solchen suchen solange wir dieses Begehren in uns spüren.