Tanz auf dem Vulkan

Feuerglut
Manchmal trägt man das Feuer selbst in sich und es gereicht ein Funke von außen, der einen wahren Flächenbrand auslöste und man will einfach nur tanzen darauf.

Als ich Marie das letzte Mal sah, fiel mir ihr Lächeln auf.
Es war nicht einzig eine Äußerlichkeit, nein, vielmehr dieses von innen nach außen scheinen, welches jeden Raum in farbige Landschaften skurriler Natur zu verwandeln vermochte.
Sie war sonst eher ernst, in ihre eigenen Gedanken vertieft und damit so weit weg. Oft gar nicht erreichbar in unsichtbare Welten eingetaucht die für niemanden sonst zugänglich waren.
Ich glaube sie liebte ihre heimlichen Gedankenwelten, die einzig ihrer Phantasie entsprangen und dennoch benetzt waren von der Realität und damit ihre Parallelität erhielten.

Zuweilen war es wahnsinnig bunt und schreiend grell in diesen Welten, dann wieder eher von Sanftheit und Stille geprägt.
Da gab es Tage am Meer im Spiegelbild der Gezeiten, Felsen die sich der Brandung geschlagen gaben, welche unerbittlich ihre Macht bewies.
Und dennoch ragten diese Steinmassen in bizarren Formen aus den Gewässern, um so den Beweis anzutreten, dass auch der Schwächere in seinem Stolz der Sieger sein kann.

Marie liebte das Element Wasser auch wenn eher das Feuer ihr Eigen war. Sie sah eher die Faszination, die sich aus der Potenzierbarkeit innerhalb der Gleichung einzelner Tropfen ergab. Da wo der Einzelne schwach sich der Verdunstung ergeben muss, in der Vereinigung aber an Kraft und Stärke gewinnt.
Nicht immer brauste und tobte das Meer, dann wenn die Winde ruhiger wurden und der Sturm nicht mehr seine Gewalt zeigte.
Manchmal waren es eher auch die ruhigen Wellen, und man konnte bis auf den Grund schauen und dort das Leben erkennen, sogar Steine werfen und den Kreisen nachblicken, die sich ausweiteten um dann in der Unendlichkeit verschwanden.
Marie warf im Laufe der Zeit viele Steine, ohne auch nur einem einzigen nachzutrauern. Sie wusste sie gut aufgehoben da unten auf dem Grund und vor allem in guter Gesellschaft.
Das Wasser würde sie weich und tragend umspülen und sie würden weiter existieren, wenn auch veränderlich in der Form. Nicht mehr so spitz und uneben, eher abgerundet und geschliffen fein.

Das Feuer war ihr eigenstes Element.
Die Bilder waren durchzogen von diesem intensiven Rot und leuchtenden Orange bis hin zum schreienden Gelb.
Marie tanzte selbst leichtfüßig auf der Feuerglut des ausgebrochenen Vulkans. Leidenschaftlich in der Hingabe und intensiv jeden Takt auskostend mit der Gier nach mehr.
Das Feuer selbst hatte eine tragende Kraft, der sie sich ergab, wissend, dass der Tanz einer gemeinsamen Symphonie entsprang und das Feuer sie in der Symbiose vereinte.
Zuweilen schwebend über dem Feuerteppich, den sie selbst mit einem einzelnen Funken aus sich heraus gezündet hatte, erkannte sie dass die Glutmassen aus ihrer Stärke heraus sogar den Vulkan aufwärts zu fließen vermochten und sie selbst dabei gemeinsam nach oben trugen in schwindelerregende Höhen, die ihr sonst Angst einjagten.

Am liebsten tanzte sie da oben den Tango auf dem Vulkan. Schaurig schön und intensiv gefühlt mit einer Leidenschaft in der Hingabe, ohne Netz und doppelten Boden, vor allem ohne Angst dem Augenblick ergeben.

Als ich Marie so lächeln sah, wusste ich dass sie diesen Tanz auf dem Feuer genoss.
Im Hintergrund hörte ich die Musik von Gotan project “Santa Maria”. Fesselnd und leidenschaftlich zugleich.
Im gleichen Moment spürte ich die Feuerglut unter meinen eigenen Fußsohlen und sah dass Marie es alleine von innen heraus entfachte um einfach darauf zu tanzen.
Ich bin mir sicher, eine Brandsalbe war nicht von Nöten.

dedicated.

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Eine Antwort zu Tanz auf dem Vulkan

  1. Dana_Tools schreibt:

    Dank fur Gottes intiresny

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